Ursprung
Der Ursprung von Meditation ist in den hinduistischen und buddhistischen Traditionen Indiens zu finden. Man findet diese Jhana (Sanskrit: Dhyana) genannten „Zustände der Versenkung´´ heute im chinesischen Chan, dem japanischen Zen und dem indischen Yoga wieder. „Insbesondere die Sutras im Raja Yoga prägen bis heute viele Techniken wie den Umgang mit dem Atem im Pranayama und die systematische Einteilung der mit der Meditation in Zusammenhang gebrachten Bewusstseinszustände“. (Quelle: Wikipedia, Meditation)
Meditation findet sich im Buddhismus, Christentum und auch in der Anthroposophischen Tradition wieder und wurde weitestgehend zu den selben Zwecken genutzt: zur tiefen Einsicht, dem zur Ruhe kommen von Denken und Verstand und zur Selbstvertiefung und –verstärkung des Denkens.
Meditation stammt von lateinisch meditatio zu meditari und bedeutet so viel wie „nachdenken, nachsinnen, überlegen, Mitte finden“.
(Quelle: Wikipedia, Meditation)
Meditation bezeichnet eine Gruppe von mentalen Übungen zur Verwirklichung positiver geistiger Veränderungen, die in oben genannten Traditionen bereits seit Jahrtausenden überliefert sind und seit dem 20. Jahrhundert zunehmend auch in der westlichen Welt praktiziert und wissenschaftlich erforscht werden.
Was sagt die Forschung?
Es gibt unter anderem aus dem Bereich der Neurologie, Medizin und Psychologie wissenschaftliche Forschung, die sich mit der Wirkung von Meditation auf Psyche, Gehirn und seelische Gesundheit beschäftigt.
Wirkung der Meditation
Lange waren die wissenschaftlichen Belege dünn und wurden stark kritisiert wegen fehlender Kontrollgruppen. Doch Forscher aus Gießen und Harvard untersuchten erstmals die Auswirkung von MBSR (Mindfulness-Based-Stress-Reduction), eines Achtsamkeits-basierten Meditationsverfahrens, mittels Hirnscans.
Die Teilnehmer konnten nach acht Wochen Training bereits berichten, besser mit Stress umgehen zu können. Außerdem zeigten sich deutliche Veränderungen in der Hirnstruktur: „Weniger Dichte der grauen Substanz an der Amygdalla, die für die Verarbeitung von Stress und Angst wichtig ist, mehr Dichte dafür am Hippocampus und Regionen, die für Selbstwahrnehmung und Mitgefühl zuständig sind.“ (Quelle: https://www.welt.de/wissenschaft/article123325891/Wie-Meditation-Gehirn-und-Geist-veraendert.html, mehr wissenschaftliche Erkenntnisse zu MBSR: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0022399903005737)
„Die Übung in Geduld bewahrt uns vor dem Verlust unserer Gelassenheit. Dadurch haben wir die Möglichkeit unser Urteilsvermögen zu trainieren, selbst in schwierigen Situationen. Es gibt uns inneren Raum. Und durch diesen Raum gewinnen wir ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung, welche uns erlaubt auf Situationen in angemessener Weise reagieren zu können. Mitfühlend, anstatt durch unsere Wut und Verärgerung getrieben.“
Dalai Lama
Techniken
Die einfachste Technik beginnt mit der Konzentration auf den eignen Atem. Das langsame Fließen zu beobachten und ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Das immer wieder Gedanken auftauchen, ist auch nach jahrelanger Praxis ganz normal. Es geht nicht darum nichts mehr zu denken, sondern die Gedanken wertungsfrei anzunehmen und wieder loszulassen, ohne sich „festzudenken“ und emotional auf die Gedanken zu reagieren.
Außerdem kannst du Sitzmeditationen oder Liegemeditationen machen, Einschlafmeditationen und auch spezielle Gehmeditationen, die dich auf einem Spaziergang begleiten. Du kannst Mditation aber genauso in jeder Tätigkeit die der du nachgehst praktizieren, in dem du dich ganz bewusst genau darauf konzentrierst was du machst. Gut gelingt dies zum Beispiel wenn du nacheinander alle Sinne abfragst, was sehe, höre, rieche, schmecke, spüre/fühle ich genau jetzt in diesem Moment.
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von geführten Meditationen oder auch nur Meditationsmusik, kostenlos im Netz zu finden.
Was ich wirklich empfehlen kann, sind die regelmäßigen kostenlosen 21-Tage-Meditationskurse unter www.deepakchoprameditation.de. Deepak ist selbst studierter Arzt und eine Koryphäe unter den Meditationslehrern. Besonders die wissenschaftlichen Aspekte die er in seine Kurse einbringt, finde ich persönlich hier sehr spannend und auch wichtig, denn es nimmt dem ganzen den vielleicht religiösen oder esoterischen Anschein.
Achtung
Wenn du unter einer psychischen Erkrankung leidest oder einer anderen schweren Erkrankung, dann sprich bitte vorher mit deinem Arzt oder Therapeuten ab, ob Meditation für dich geeignet ist oder probiere es bitte in Begleitung aus.
Auch wenn du absolut gesund bist, wenn Gedanken kommen die dich sehr stark belasten sollten oder du dich nicht wohl fühlst, total unruhig wirst oder Ähnliches, brich die Meditation bitte ab und spreche mit jemandem darüber, bestenfalls mit jemandem der Erfahrung hat mit dem Thema (den Inhalten deiner Gedanken) oder mit Meditation.
Es kann beispielsweise passieren, dass du währen einer Meditation plötzlich das Bedürfnis hast zu weinen. Das kann am Anfang oft überfordernd oder erschreckend wirken. Ich kann dir aber aus meiner Erfahrung sagen, das ist normal und gut. Denn Weinen bedeutet immer das sich etwas in dir löst und du damit ein Stückchen mehr heilen kannst. Es kann zum Beispiel passieren, dass du eine sehr anstrengende Zeit hinter dir hast und dann plötzlich in der Ruhe der Meditation fällt all dieser Stress, die Belastung von dir ab und dies äußert sich gerne durch plötzliche Tränen, die beginnen zu fließen. Lass es geschehen. Lass deinen Gefühlen freien Lauf ohne sie unterdrücken und auch ohne sie festzuhalten und dich reinzusteigern. Lass es einfach geschehen. Wenn der Stress abgefallen ist von dir, werden auch die Tränen wieder versiegen und du wirst dich leichter fühlen.
„Ihr solltet Meditation üben beim Gehen, Stehen, Liegen, Sitzen und Arbeiten, beim Händewaschen, Abspülen, Kehren und Teetrinken, im Gespräch mit Freunden und bei allem, was ihr tut. Wenn ihr abwascht, denkt ihr vielleicht an den Tee danach und versucht, es so schnell wie möglich hinter euch zu bringen, damit ihr euch setzen und Tee trinken könnt. Das bedeutet aber, dass ihr in der Zeit, wo ihr abwascht, nicht lebt. Wenn ihr abwascht, muss der Abwasch das Wichtigste in eurem Leben sein. Und wenn ihr Tee trinkt, dann muss das Teetrinken das Wichtigste auf der Welt sein.“
Thich Nhat Hanh
Meine eignen Erfahrungen mit Meditation
Als ich zum ersten Mal in einen Meditationskurs ging war ich 26. Ich wollte schon lange mal ausprobieren wie das so ist, wollte aber unbedingt einen Kurs mit einer Ansprechperson für eventuelle Fragen.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass mir immer dieselben Gedanken durch den Kopf gingen wenn ich so da saß und die Augen schloss. Ein Thema das mich damals sehr beschäftigte und das ich auch im letzten Jahr erst auflösen konnte. Ich war unglaublich unruhig zu dieser Zeit und es gelang mir immer mehr mit Meditation zur Ruhe zu kommen. Ich war jedes Mal verblüfft wie schnell die Zeit rum ging, wenn die Lehrerin sagte „schließt jetzt mal die Augen, ich läute in 8 Minuten das Glöckchen“.
Ich spürte langsam, dass ich ein Gefühl bekam für meinen Körper. Ich spürte meinen Herzschlag, hörte meinen Bauch gluckern wenn ich in die Entspannung kam und bekam wieder eine Verbindung zu meiner Intuition.
Meditation wurde zu meinem treuen Begleiter und auch wenn ich es noch nicht schaffe täglich zu meditieren, wird es doch immer öfter. Besonders wenn ich gestresst bin oder das Gefühl habe nicht mehr in meiner Mitte zu sein, hilft es mir zur Ruhe zu kommen und nochmal den Fokus auf meine eigentlichen tiefen Herzenswünsche und Ziele zu lenken. Mich nicht vom Außen bestimmen zu lassen. Sie nimmt den Platz ein, den lange Zeit Cannabis inne hatte.
Ich sitze immer öfter da und komme ganz bewusst im Hier und Jetzt an und lasse meine Gedanken einfach vorbei ziehen. Denn sie sind nur Gedanken, nicht mehr und nicht weniger. Genau so gibt es aber auch Tage an denen ich überhaupt nicht zur Ruhe komme und spüre das ich laufen will um „runterzukommen“. Egal ob Joggen oder Spazieren, manchmal ist es auch die Bewegung die dann in dem Moment gut tut und meine Gedanken zur Ruhe und Ordnung kommen lässt. Und es tut gut den Bedürfnissen des Körpers zu folgen, ein Gespür dafür zu bekommen was im jeweiligen Moment gerade das richtige für mich ist, denn mich zu irgendetwas zu zwingen hilft mir am wenigsten. Diese Erkenntnis war sehr sehr wichtig für mich. Genau wie die Tatsache, dass es bei Meditation nicht darum geht nichts mehr zu denken. Ein Trugschluss, der mir aber häufig begegnete. Meditation ist ein achtsames und wertungsfreies Beobachten der Gedanken, ein Sehen, Annehmen und wieder Loslassen, statt sich an Gedanken aufzuhängen und dem vielleicht auch negativen Gefühl, welches damit verbunden ist zu folgen.
Alles in Allem ist Meditation für mich zu einem Werkzeug geworden das ich nie wieder missen möchte.
In Liebe,
Deine Yanna.
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